Protokollauszug147/2022
Ausschuss für Kultur 3/2022 am 15.09.2022


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Änderungsantrag der Gruppe SPD/ Bündnis 90/ Die Grünen vom 06.09.2022: Antrag zur Neuaufstellung des Rattenfänger - Literaturpreises

Beschlusstext
Hiermit stellt die Gruppe SPD / Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Hameln folgenden Antrag zur Beratung und Beschlussfassung im Kulturausschuss, Finanzausschuss, VA und Rat:
Die Verwaltung wird beauftragt, unter Berücksichtigung des zur Verfügung stehenden Sponsorings die Ausschreibung und Preisverleihung des Rattenfänger - Literaturpreises neu zu gestalten, um dem Preis nach fast 40 Jahren mehr Attraktivität und Bürgernähe zu verleihen.
• Im Kontext der Förderkulisse „Perspektive Innenstadt“ wurden die Firmen dwif und projekt2508.de von der HMT mit der Erstellung eines kulturtouristischen Konzeptes beauftragt. (s. Vorlage 198/2011)
Der Auftragspart zur besonderen Betrachtung der Struktur und Finanzierung von Veranstaltungen wird ergänzt um den Rattenfänger – Literaturpreis.
Einfließen soll der Rattenfänger – Literaturpreis bei der beauftragten inhaltlichen Ausarbeitung bzw. Handlungsempfehlung für die Ausgestaltung des 26. Juni, des „Hamelner Pfeifertages“, der als „Jahrestag“ des historischen Kinderauszuges seit dem Jahr 1284 überliefert ist.
Die Mittel für diese Auftragserweiterung werden aus den Fördermitteln des Projektes „Perspektive Innenstadt“ zur Verfügung gestellt.
Über den jeweils aktuellen Stand der Ausschreibung wird zusätzlich zu den bekannten Medien auf allen städtischen Social Media Plattformen berichtet.
Eine fachkundige Jury könnte nicht nur über die*den Preisträger*in entscheiden, sondern eine Auswahl von 3 Büchern (sog. „Shortlist“) erstellen, die für die Auszeichnung in Frage kommen. Erst am Abend der Preisverleihung würde das siegreiche Buch bekannt gegeben, um den Spannungsbogen und die Aufmerksamkeit der Medien und aller interessierten Bürger*innen zu erhöhen.
Die Preisverleihung könnte künftig in der Woche um den „Hamelner Pfeifertag“, den 26. Juni stattfinden.
Bei der Gestaltung der Preisverleihung im Theater Hameln arbeiten Abt. 31 und Abt. 37 eng zusammen. Theaterpädagogik, Schulen und Kindertagesstätten werden in die Gestaltung des Rahmenprogramms miteinbezogen.
Stadtbücherei, Buchhandlungen, Schulen und kulturelle Einrichtungen sollen zukünftig durch Lesungen und Buchvorstellungen verstärkt eingebunden und beteiligt werden. Die Erstellung von Bücherkisten mit der Auswahl der jeweiligen „Shortlist“ soll eine größere Präsenz des Preises auch zwischen den Preisverleihungen in unserer Stadt gewährleisten
Die Ausschreibung des Preises 2024, die im August 2023 erfolgt, soll bereits nach neuem Konzept
erfolgen.

Aus der Aussprache
Herr Meier erläutert den Antrag.
Herr Zemlin kritisiert, dass lt. Antrag bei einer Nominierung alle Nominierten auf ihre eigenen Kosten nach Hameln kommen müssten und ggf. ohne Preis die Veranstaltung wieder verlassen. Er befürchtet, dass unter diesen Bedingungen kein Nominierter an der Preisverleihung teilnimmt. Er regt an, dass die Veranstaltung alternativ an einem anderen Ort als Hameln stattfinden könne.
Herr Dr. Lücke stimmt den Punkten 1-3 des Antrags vollumfänglich zu. Bei den Punkten 4-7 könne die Fraktion dem nur zustimmen, wenn die Punkte ausschließlich als Anregungen dienen, ansonsten schränken sie die Agentur bei der Entwicklung eines neuen Konzeptes zu sehr ein. Dies müsse im Protokoll festgehalten werden, andernfalls werde die CDU dem Antrag in dieser Form nicht zustimmen.
Herr Zörkendörfer lobt, dass die Hamelner Schulen und weitere Beteiligte im Antrag einbezogen wurden.
Frau Harms gibt an, dass es wichtig sei, wenn die Agentur beauftragt werde, dass dies mit einem „freien Kopf“ erfolgt. Der Antrag enthält den Passus, dass die Preisverleihung im Theater Hameln stattfindet. Hierzu bittet sie, den Konjunktiv „könnte“ einzufügen. Dies begründet sie damit, dass die Veranstaltung nun im Sommer stattfindet und deshalb auch andere Lokalitäten denkbar wären.
Auch Frau Dr. Esser-Link spricht sich dafür aus, dass alle Möglichkeiten offengehalten werden sollten und sie erwarte, dass die Agentur tolle Vorschläge präsentieren werde.
Herr Haendeler bittet zu bedenken, dass eine Festlegung auf die Örtlichkeiten des Theaters aufgrund der Sommerferien und gebuchter Veranstaltungen im Theater u.U. ein Problem darstellen könnte.
Herr Dr. Lücke stellt den Antrag, dass Punkt 6.) wie folgt geändert wird:
„Sollte die Preisverleihung beispielsweise im Theater Hameln stattfinden, sollten Abt. 31 und 37 eng zusammenarbeiten.“
Frau Wester-Hilpert verweist auf die Vorlage, in der steht, dass nicht der 26.06. festgelegt wird, sondern ein Tag in der Woche um den 26.06. herum.
Frau Harms bezieht sich auf den zweiten Absatz im Antrag bezüglich der Mittel für die Auftragserweiterung und teilt mit, dass sie mit Herrn Wanger gesprochen habe und geschaut wurde, wo im Haus 5.000 € entnommen werden könnten. Die „freie Spitze“ im Zuschussbereich enthält noch 5.000 €, die auch entbehrlich wäre, da keine Anträge vorliegen.
Dazu verliest Frau Harms den vorformulierten Beschlussvorschlag:
„Die Mittel für diese Auftragserweiterung werden vorrangig aus den Fördermitteln des Projektes ‚Perspektive Innenstadt‘ zur Verfügung gestellt, alternativ könnten bis zu 5.000 Euro aus dem Teilhaushalt 31/ 312 Förderung der Kultur SK 431802 Zuschüsse an übrige Bereiche (= freie Spitze der Zuschussmittel, Beschlussvorlage 42/2019) bereitgestellt werden.“
Sie hat die Hoffnung, dass die angesetzten 5.000 € ausreichen, andernfalls käme die Verwaltung erneut auf den Ausschuss zu.
Frau Harms teilt mit, die Agentur bereits in einem Arbeitsgespräch kennengelernt zu haben. Ein weiterer großer Workshop mit Kulturbeteiligten und Tourismusplayern steht noch bevor.
Frau Dr. Esser-Link ergänzt, dass der RFL-Preis einerseits ein Aushängeschild für Hameln sein solle und dies lasse sich gut im Stadtmarketing verankern. Andererseits soll durch den Preis auch die Leseförderung vorangetrieben werden, was durch begleitende Veranstaltungen geschehen könne.
Herr Zemlin schlägt vor, den ersten Absatz als Beschlusstext zu formulieren und den Rest als Begründung.
Der Änderungsantrag 147/2022-1 wird mit folgenden Änderungen beschlossen:
Punkt 2.) letzter Absatz wird wie folgt geändert:
Die Mittel für diese Auftragserweiterung werden vorrangig aus den Fördermitteln des Projektes ‚Perspektive Innenstadt‘ zur Verfügung gestellt, alternativ könnten bis zu 5.000 Euro aus dem Teilhaushalt 31/ 312 Förderung der Kultur SK 431802 Zuschüsse an übrige Bereiche (= freie Spitze der Zuschussmittel, Beschlussvorlage 42/2019) bereitgestellt werden.
Punkt 6.) wird wie folgt geändert:
Sollte die Preisverleihung beispielsweise im Theater Hameln stattfinden, sollten Abt. 31 und 37 eng zusammenarbeiten.
Abstimmungsergebnis:
Ja: 13 0x Nein 0x Enthaltung