Protokollauszug130/2022
Ausschuss für Finanzen, Personal und Wirtschaft 3/2022 am 23.06.2022


TOP

Antrag der Gruppe SPD/ Bündnis ´90/ Die Grünen: Antrag zur Fachkräfteoffensive für den Bereich der frühkindlichen Pädagogik der Stadt Hameln

Beschlusstext
Die Gruppe SPD, Bündnis 90 / Die Grünen im Rat der Stadt Hameln stellt folgenden Antrag zur Beratung und Beschlussfassung im Ausschuss für Familie, Kindertagesstätten, Schulen und Sport, im VA und Rat:
Die Stadt Hameln startet mit einem Förderprogramm zur Gewinnung von Fachkräften im Bereich der frühkindlichen Pädagogik, um die Qualität in den Betreuungseinrichtungen nachhaltig zu steigern und den dringend benötigten Ausbau von Betreuungsplätzen auch personell zu unterfüttern. Dazu sollen folgende Schritte umgesetzt werden:
1. Die Verwaltung erstellt Richtlinien für eine städtische Förderung mittels Stipendien, um angehende Fachkräfte in ihrer Umschulung oder Weiterbildung finanziell zu entlasten.
2. Dafür soll die Verwaltung zunächst gezielt auf Personen zugehen, die bereits als Schulbegleiter*innen, Tagespflegepersonen, pädagogische Mitarbeiter*innen oder Sozialassistent*innen tätig sind. Hierzu soll in Kooperation mit den entsprechenden Trägern gearbeitet werden.
3. Das Budget für diese Maßnahme ist aus den Mehreinnahmen der Beitragsstaffel für Betreuungsplätze zu entnehmen.
4. Die Rechtsabteilung der Verwaltung soll prüfen ob es möglich ist, die geförderten Personen nach Abschluss der Ausbildung vertraglich für einen angemessenen Zeitraum an die Einrichtungen der Stadt Hameln zu binden.

Aus der Aussprache
Frau Dreisvogt teilte mit, dass der Antrag 130/2022 im FKSS-A ergänzt wurde und heute über den ergänzten Antrag abgestimmt werde.
„16.06.2022 – FKSS-A: Über den Antrag wird mit folgenden Änderungen abgestimmt: Punkt 2 wird um den Begriff „Fachschulen“ ergänzt. „2. Dafür soll die Verwaltung zunächst gezielt auf Personen zugehen, die bereits als Schulbegleiter*innen, Tagespflegepersonen, pädagogische Mitarbeiter*innen oder Sozialassistent*innen tätig sind. Hierzu soll in Kooperation mit den entsprechenden Trägern/Fachschulen gearbeitet werden.“
Der Antrag wird um Punkt 5 erweitert: Die Stadt Hameln setzt sich über ihre kommunalen Spitzenverbände für eine Reform der Erzieher*innen-Ausbildung ein.“
Herr Campe fragte bei Herrn Durchstecher nach, was die Agentur für Arbeit unternehme. Herr Durchstecher stellte klar, dass unter Umständen die Gelder für ein Stipendium bei Jobcenter-Kunden als Einkommen angerechnet werden, sodass es unterm Strich nichts bringen würde. Die Agentur für Arbeit erstattet im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen Personalkosten. Außerdem könnte ein Modellprojekt für den Landkreis Hameln-Pyrmont sein, dass z.B. die Ausbildung von Fachkräften im Erziehungsbereich aus Europa anerkannt und somit einsetzbar werden. Für die weitere Abstimmung bot Herr Durchstecher seine Hilfe an. StR’in berichtete, dass es in der Vergangenheit mal die Überlegung gab, dass Verwaltungskräfte in den Kita’s eingesetzt werden könnten, um das dortige Personal von Verwaltungstätigkeiten zu entlasten. Diese Kosten seien aber nicht im Rahmen des KiTaG erstattungsfähig. Des Weiteren gebe es in Niedersachsen schon einige Kommunen, die bereits Stipendien vergeben. Von diesen wurden bereits die Richtlinien angefordert. Aus Wilhelmshaven gebe es schon die Rückmeldung, dass die Vergabe von Stipendien wieder aufgegeben wurde und dass man während der Erzieherausbildung auch Bafög bei der N-Bank beantragen könne. StR’in informierte auch, dass auf Landkreisebene bereits ein erstes Arbeitsgespräch zu diesem Thema stattgefunden habe.